BIOMOOS GBR

„Mit unserer Arbeit im Gundelfinger Moos verbinden wir traditionelle Landwirtschaft mit Natur- und Klimaschutz – mit dem Ziel, für uns, unsere Kinder und die Menschen in unserer Region ein wichtiges Stück Heimat zu erhalten!“

Winfried Bayer, Tina Nieß & Georg Wiedenmann

Winfried Bayer, Tina Nieß und Georg Wiedenmann, Inhaber

Im Jahr 2018 schlossen sich die drei Landwirt:innen zu einem länderübergreifenden, landwirtschaftlichen Zukunftsbetrieb zusammen, um im Gundelfinger Moos aktiven Moor- und Klimaschutz zu betreiben.

VERKAUF

BioMoos GbR
Bayer, Nieß und Wiedenmann
Raiffeisenstr. 4
89423 Gundelfingen

Öffnungszeiten
Schlachtung auf Vorbestellung.

Kontakt
Telefon: 0151 41240219
E-Mail: [email protected]

Drei Land:wirtinnen, eine Motivation

2018 gründeten Winfried Bayer und Georg Wiedenmann aus Peterswörth in Bayern gemeinsam mit Tina Nieß aus Sontheim an der Brenz in Baden-Württemberg die BioMoos GbR. Seither sind sie ein länderübergreifender, landwirtschaftlicher Zukunftsbetrieb im Gundelfinger Moos. „Wir legten unsere Flächen zusammen und übernahmen eine bestehende Schottisch Highland Mutterkuhherde“, beschreiben sie den Prozess. Gleichzeitig hat jede:r seinen bzw. ihren Hauptbetrieb im jeweiligen Ort. Sie alle eint der Ackerbau und die Rinder- bzw. Kuhhaltung. Bewirtschaftet und beweidet werden die Flächen extensiv, naturnah, klimaschonend und den Artenreichtum fördernd. „Unser oberstes Ziel ist es, anschaulich und praxisnah zu zeigen, dass sich Engagement für Natur- und Klimaschutz und die Flächennutzung in der Landwirtschaft nicht gegenseitig ausschließen, sondern auch Hand in Hand gehen können!“

Preisgekrönte Moor-Klimawirt:innen

Als vor vielen Jahrzehnten überall in Deutschland begonnen wurde, Moore zu entwässern und den gewonnenen Ackerboden der Landwirtschaft zuzuführen, wurde ein großer Beitrag zur heutigen Klimakrise geleistet, denn Moore sind bedeutende CO²- Speicher. Durch ihre Trockenlegung und landwirtschaftliche Nutzung haben sie große Mengen CO² an die Atmosphäre abgegeben. „Um so besser, dass man durch die Renaturierung der Moore auch sofort wieder CO² binden kann. Hier beginnt unsere Arbeit. Wir sind Landwirte mit Leib und Seele und aus voller Überzeugung! Aber wir lieben auch das Gundelfinger Moos und schätzen seinen Wert als Klimaschützer“, so die Landwirt:innen. Durch das extensive Beweidungsprinzip und die Teilnahme an vielfältigen Naturschutzprogrammen, abwechslungsreichen Schnittzeitpunkten und einer besonders schonenden Messerbalkenmahd auf allen Flächen möchte die BioMoos GbR eine naturnahe, klimaschützende und Artenreichtum fördernde Bewirtschaftung ihrer sensiblen Moorböden erreichen. „Wir unterstützen die ARGE Schwäbisches Donaumoos bei den weitreichenden Landschaftspflegemaßnahmen und leisten einen wichtigen Beitrag beim Artenschutz. Als Vorreiter in Sachen „Moor-Klima-Wirte“ setzen wir uns auch bei der Öffentlichkeitsarbeit ein!“ Für ihre besonderen Verdienste für den Natur- und Umweltschutz wurden die drei Landwirt:innen 2020 vom Landkreis Dillingen mit dem Umweltpreis ausgezeichnet.

Artenschutz und Tierwohl im Blick

Die Bewirtschaftung von Moorwiesen ist größtenteils nur unter schwierigen und aufwändigen Bedingungen möglich. Es stellt hohe Anforderungen an die landwirtschaftliche Technik. Oftmals versinken die Fuhrwerke auf den nassen Flächen. Auch die extensive Beweidung der Moorflächen ist deutlich schwieriger als die auf mineralischen Böden. Der meist stetige Wasserstand sorgt dafür, dass das Zaunmaterial nicht so langlebig ist und regelmäßig erneuert werden muss. Natürlich ist auch das Freischneiden der Zäune mühevoll und aufwendig, da man teilweise knöcheltief im Wasser steht. „Aus diesen Gründen ist auch das Tierwohl ein sehr wichtiger Aspekt unserer Arbeit. Damit unsere Rinder bei jedem Wasserstand genügend trockene Rückzugsmöglichkeiten finden, haben wir etwas erhöhte Liege- und Futterflächen gebaut“, so die Landwirt:innen. Durch die extensive Beweidung, also durch das selektive Fressverhalten der Rinder, konnte bei den jährlich durchgeführten Pflanzenzählungen nicht nur der stetig steigende Bestand an typischen Moorpflanzarten nachgewiesen werden, sondern auch seltene Gattungen wie der Gift-Hahnenfuß und der Lungenenzian wachsen auf den Moorflächen der BioMoos GbR wieder vermehrt. Auch auf den Bestand der Wiesenbrüter wirkt sich ihre Arbeit positiv aus. Auf den beweideten Flächen und direkt angrenzend, können immer mehr Brutpaare des Kiebitz gezählt werden.

Durch die Beweidung der Moorwiesen nutzt das landwirtschaftliche Trio das qualitativ schlechtere Grünland als Weide und Futter für ihre schottischen Hochlandrinder. Hierdurch entsteht eine optimale Bodenpflege des klimapositiven Moorbodens und der Betrieb gewinnt ein qualitativ hochwertiges, klimaneutrales Nahrungsmittel – das Rindfleisch. „Wir schlachten unsere Tiere nur auf Vorbestellung. Wenn dann alle Fleischpakete verkauft sind, liefern wir sie aus, verschicken sie oder die Kunden holen sie bei uns ab. Wir sind gerade dabei, den Betrieb und das Angebot auszubauen!“ Bleiben wir also gespannt, welche guten Nachrichten es zukünftig von den Moor-Klima-Landwirt:innen von BioMoos geben wird!